haus160plus

julia bergmann + timm kleyer (kleyer.koblitz.architekten)

 

Deutscher Bauherrenpreis 2006

privates Wohnhaus mit 160 m² Wohnfläche

Ort Falkensee | Brandenburg

Bauzeit 5 Monate

Fertigstellung 02 | 2005

Grundstück 1000 m²

Gebäudetyp Haus mit Satteldach

Baukosten 899 € | m² WFL


Eingangsfassade


Groß geplant mit kleinem Budget |

Die Bauherren wünschen ein möglichst großes Haus zu einem kleinen Budget. Mindestens 160 m² Wohnfläche zu nicht mehr als 1000 Euro je m² sollen in einer kurzen Bauzeit entstehen. Es ist die Aufgabe, ein kostengünstiges Architektenhaus zum Preis eines Fertighauses zu bauen — und trotzdem hohe Ansprüche an Qualität und Gestaltung durchzusetzen.

Reduktion als Prinzip |

Der enge Kostenrahmen erfordert eine hohe Planungsdisziplin. Es entsteht eine einfache, kompakte Form mit Satteldach, der Verzicht auf Vor- und Rücksprünge in der Fassade und - um die reine geometrische Form zu erhalten - auf einen Dachüberstand. Ein Keller entfällt zugunsten eines Gartenschuppens. Das Resultat dieses Prozesses ist eine Form, die äußerst reduziert ist und eine Gratwanderung zwischen rationalen und gestalterischen Entscheidungen darstellt.

5 Räume für 4 Köpfe |

Im Inneren erhält der Wohnraum mit offener Küche im EG eine öffenbare Glasfront nach Süden. Nebenräume, die straßenseitig angeordnet werden, dienen der Versorgung des Hauses. Der helle Eingangsbereich führt über eine Treppe aus gefaltetem Stahlblech ins Obergeschoss zu den privaten Räumen. Die Kinderzimmer liegen oberhalb des Funktionsbereiches, während die Räume für die Eltern über dem Wohnbereich angesiedelt ist — eine geometrische Anordnung, die Konflikte durch Lärm verhindern soll. 

Ausbau-Haus zum Nachrüsten  |

Die selbst auferlegte Planungsdisziplin bietet auch Chancen für reizvolle architektonische Lösungen: Es werden aufwändige und teure Oberflächen vermieden,  einfache Anstriche und Beschichtungen geplant, die durch eine intensive Farbigkeit räumliche Akzente setzen. Es handelt sich um ein „Ausbau-Haus“, dessen Planung zunächst einen einfachen Standard vorsieht. Dabei steht es den Bauherren später frei, das Haus mit einer höherwertigen Ausstattung nachzurüsten.

Hülle mit grafischem Spiel |

Die äußere Hülle bildet eine Bekleidung aus großflächigen, durchgefärbten Faserzementplatten. Die Wahl fällt auf dieses Material, da die Bauherren eine robuste und wartungsfreie Fassade wünschen. Helle, über Eck laufende Bänder fassen die Fensteröffnungen optisch zusammen und lockern die strenge Ordnung der Fassade auf. Es entsteht ein grafisch reizvolles Spiel, das die Gestalt des präzisen, glatten Volumens prägt. 

 

link zur website


www.haus160plus.de

 

Kompaktheit als Prinzip

Spiel aus hellen und dunklen Farbflächen

Die Stahlkonstruktion im Raster 3 x 3 m

Eine gefaltete Stahtreppe mit Filzbelag

Farbgestaltung zur Orientierung

Reduktion der Erschließungsfläche

Bad mit einfachem Standard

 

Grundriss EG und OG

Isometrie der Stahlkonstruktion

 

 

Einfachheit, Geometrie und Ordnung als Grundprinzip der Gestaltung

 

Fotografien: Thorsten Klapsch, Berlin